Bautipp: Thermografie ist Expertensache!

27.09.2018 | Baubranche

Energiesparen als Kostenfaktor hat seit einiger Zeit Hochkonjunktur. Viele Eigentümer wünschen sich eine bessere Energiebilanz für ihr Haus, um langfristig Kosten zu sparen. Wie u.a. der Verband Privater Bauherren aktuell mitteilt, werben vor diesem Hintergrund derzeit viele Anbieter mit der Erstellung von Thermografieaufnahmen nach dem Motto „Erkennen Sie das Sparpotenzial Ihres Hauses“.

Doch viele Bauexperten raten hierbei zur Vorsicht: Nicht selten bieten Betriebe solche Aufnahmen als günstige Vorableistung an, um anschließend den Folgeauftrag für die empfohlenen Sanierungsleistungen zu erhalten. Eine professionelle Thermografieuntersuchung dagegen braucht Zeit und Expertise, wird individuell geplant, muss von außen und innen erfolgen und Wärmebrücken erkennbar machen.

Eine ausführliche Beratung gehört ebenfalls zu einer fachlich korrekten Analyse. Die alleinige Aussage „Ihr Haus braucht eine neue Dämmung“ ist ein Anzeichen dafür, dass der Anbieter lediglich seinen Auftrag platzieren möchte. Seriöse Thermografen dagegen erläutern die Ergebnisse ihrer Untersuchungen umfassend und überlassen es dem zuständigen Energieberater, gezielte Maßnahmen zu empfehlen.

Thermografie-Analysesoftware erstellt aussagekräftige Gutachten

Wärmebilder sollten also mit einer hochauflösenden Wärmebildkamera aufgenommen werden und mit der richtigen Software erfolgt eine ausführliche Auswertung. So kann z.B. Schimmelbefall schnell und sicher dargestellt werden. Dadurch sind Rückschlüsse des Schimmelbefalls auf bauliche oder nutzungsbedingte Ursachen möglich. Es zeigt sich, dass das Zusammenspiel zwischen einer exzellenten Wärmebildkamera und einer Auswertesoftware große Produktivitätsfortschritte mit sich bringt.

Was beinhaltet eine Gebäude-Thermografie?

  • Hinweise zur aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV)
  • Tipps zur Modernisierung und Behebung möglicher Schwachstellen
  • diverse Erläuterungen zum Wärmeschutz von Gebäuden
  • Beschreibung möglicher Ursachen der erkannten Schwachstellen
  • Empfehlungen zum weiteren Vorgehen, möglicher Sanierung
  • Bericht der Wärmebilder der Außenseiten sowie Details des Objekts

Kurz erklärt: Mit einer Gebäude-Thermografie können an Außenwänden, Dach, Türen und Fenstern Schwachstellen in der Wärmedämmung gut identifiziert werden. Mit einer Wärmebildkamera wird bei niedrigen Außentemperaturen von jeder Seite des beheizten Gebäudes ein Wärmebild aufgenommen. Für das menschliche Auge unsichtbare Wärmestrahlung wird dabei mit dem Infrarotverfahren sichtbar. Temperaturunterschiede werden in unterschiedlichen Farben auf dem Wärmebild abgebildet. Unsichtbare Wärmebrücken z. B. am Rollladenkasten, an Fenster- und Türleibung und anderen Bauteilübergängen werden aufgedeckt. Mit den dann empfohlenen Sanierungsmaßnahmen können nachhaltig Wärmeverluste reduziert, feuchte Schäden vermieden und somit der Energieverbrauch gesenkt werden.

Möglichkeiten und Grenzen in der Praxis

Grundsätzlich ist es möglich sowohl die Gebäudeaußenflächen als auch innerhalb des Gebäudes zu thermografieren. Beide Verfahrensweisen haben ihre Vor- und Nachteile. Schließlich entscheiden die Aufgabenstellung einer thermografischen Untersuchung, die Gebäudekonstruktion oder die vorhandenen Umgebungsbedingungen mit darüber, welcher Aufnahmestandort zweckmäßigerweise gewählt werden sollte. So sind beispielsweise hinterlüftete Fassaden grundsätzlich nur von innen, Heizkörpernischen vorrangig von außen zu thermografieren. Daher ist es immer ratsam, einen Experten für eine ausführliche thermografische Messung hinzuzuziehen.

Redaktion: D.Eckardt (CEO)



Informieren Sie sich auch über:

Partneranzeige